Unsere (meist unbewussten) Reaktionen auf Farben werden stark beeinflusst von kulturellen Aspekten, die wir, flapsig formuliert, sozusagen mit der Muttermilch in uns aufgesogen haben. Gemeint sind u. a. die kulturellen, historischen oder auch religiösen Einflüsse, die innerhalb verschiedener Kulturkreise zu zum Teil diametral entgegen gesetzten Auffassungen im Farbempfinden führen.

Hierzu ein augenfälliges Beispiel: Betrachten wir an dieser Stelle die Farben, die in unterschiedlichen Kulturen mit „Tod“ in Zusammenhang gebracht werden.

In der westlichen Welt ist schwarz seit jeher die Farbe der Trauer, in östlichen Kulturen ist dies weiß, in Ägypten gelb.

Ein krasses Beispiel dieser subjektiven Farbzuordnung (hier zu den Tönen unserer Tonleiter; siehe Foto oben) zeigt Andreas Beutel vom Dresdner Pythagoras-Institut: hier handelt sich nicht um einen farbenfrohen Flickenteppich, sondern um zum Teil vollkommen kontroverse Farbton-Zuordnungen zu Tönen und Halbtönen diverser Autoren zur Farbtheorie.

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass jeder Mensch eine spezifische und individuelle  Wahrnehmung besitzt. Nicht wenige behaupten sogar: „Es gibt so viele Wahrheiten, wie es Menschen gibt!“

Einen Beweis dieser Aussage kann man täglich in den Gerichtsgebäuden dieser Republik erhalten, wenn es zum Beispiel um Zeugenaussagen zu einem Verkehrsunfall geht: „Die Ampel war grün, nein gelb; papperlapapp, sie war rot!“

Das Wissen um die objektiven KOSMISCHEN FARBEN schafft ein neues Koordinatensystem der (inneren) Wahrnehmung, welches WELTWEIT Gültigkeit besitzt, in Oberhausen genauso wie in New York, Tokio oder Timbuktu.

Foto-Quelle: Andreas Beutel, Pythagoras Institut Dresden